Leben/Meinung / Effektgeräte-Umbau auf Akkubetrieb



In Zeiten von teuren 9V-Batterien und immer größerem Billigsortiment auf dem Markt ist es durchaus sinnvoll auf Akkus umzusteigen. Und bevor man diese immer wieder mühselig aus den Effektpedalen rausfrickeln muss (ältere Pedale haben nicht einmal Batteriefächer, diese muss man ganz aufschrauben) ist es eine Überlegung wert doch einen festes Akkupack zu verbauen und dieses über eine Hohlbuchse per externem Ladegerät zu laden.
Dazu sind einige Umbauen am vorhandenen Gerät nötig, eventuell auch neue Bauteile.

Ich persönlich nehme als Ladebuchse immer 3,5mm-Hohlbuchsen. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht mit den Steckern der schon standartisierten 5,5mm-Hohlbuchsen für Netzteile zusammenpassen und man so eine Fehlbedienung ausschließen kann. Entweder verzichtet man komplett auf die Netzteilbuchse und setzt an dessen Stelle die Ladebuchse ein, oder man verbaut die Ladebuchse zusätzlich. Ich habe mich für erstere Variante antschieden, muss dadurch eben daran denken dass die Pedale vor der Nutzung auch geladen werden. Hier bieten sich sogenannte RTU-Akkus an, die durch geringe Selbstentladung ihre Ladung lange halten.
Beim Ausbau der Netzteilbuchse muss natürlich daran gedacht werden eine Brücke zu setzen, vom vorherigen Schaltkontakt zu dessen Gegenkontakt. Diese Kontakte waren nämlich bei nicht eingestecktem Netzteil im Inneren der Buchse gebrückt und verbanden somit den Pluspol der Batterie mit der Schaltung. Ist diese Buchse nun nicht mehr vorhanden, somit fehlt auch diese Brücke und muss ersetzt werden. Das ganze kann einfach mit einem Stück Litze auf der Platine gelöst werden.
Die Ladebuchse bestücke ich erst mit Kabeln und klebe sie dann mit Hilfe von Epoxydharz an die Stelle der ehemaligen Netzteilbuchse. Somit erspart man sich weitere Löcher im Gehäuse.
Nun muss der Pluspol des Batteriefaches von der Platine abgelötet werden. An dessen Stelle kommt die Litze, die mit dem Schaltkontakt der Ladebuchse verbunden ist. Der Pluspol des Batteriefaches wird mit dem Gegenkontakt der Ladebuchse verbunden. Somit ist bei eingestecktem Ladestecker das Batteriefach mit dem Ladegerät verbunden, die Schaltung jedoch wird durch den Schaltkontakt getrennt und bekommt vom Ladestrom nichts ab. Der Minuspol der Ladebuchse wird parallel zum Minuspol des Batteriefaches auf der Platine verlötet. Dieser Minuspol ist grundsätzlich mit dem Ringkontakt der Inputbuchse verbunden und kontaktiert somit beim Einstecken des Klinkensteckers nach Masse.
Damit wäre die Arbeit auch schon getan!

Um die Schaltfunktion der Ladebuchse zu überprüfen setzt man einfach eine Batterie ins Batteriefach ein und steckt einen Klinkenstecker in die Inputbuchse. Das Pedal sollte nun Funktion aufweisen. Beim Einstecken eines Hohlsteckers in die Ladebuchse muss das Pedal abschalten, die Batteriespannung sollte auf der Platine nicht mehr messbar sein. Stattdessen muss diese nun am Hohlstecker anliegen. Sollte dies alles in Ordnung sein, dann ist die Ladebuchse richtig verkabelt.
Nun kann das Akkupack ins Batteriefach eingesetzt und per externem Ladegerät geladen werden. Damit niemand versehentlich eine Batterie einsetzt ist es sinnvoll das Batteriefach auf irgendeine Art zu versiegeln. Was die Aufladung angeht, bei diesem Thema scheiden sich ja wieder die Geister. Ich benutze kleine Konstantspannungsladegeräte in Steckernetzteilform.