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[#60]  [19. Juli 2012, 12 Minuten nach 9 abends]

Heute hatte ich mit meinem Arbeitskollegen ein interessantes Gespräch, ss ging um unsere Mitbürger aus anderen Ländern. Und wir kamen letztendlich zu dem gleichen Schluss wie ich auch schon immer, nämlich dass man nicht zwischen Herkünften unterscheiden sollte sondern ausschließlich zwischen dem Handeln von Menschen. Schwarze Schafe gibt es sowohl von woanders als auch ganz eindeutig von hier. Dazu gehören scheinbar auch einige beim Bundesamt für Verfassungsschutz. Von dort kam wohl 10 Tage nach dem Bekanntwerden der Neonazizelle von Thüringen der Auftrag Papiere zu vernichten, wichtige Akten die eventuell bei der Aufklärung von Nutzen gewesen wären.
Nicht nur dass die Behörde jahrelang nichts unternahm und dieses Drama damit überhaupt zuließ, es wurden also auch gezielt Beweise vernichtet. Angeblich ja nur Maßnahmen einer "fristgerechten Löschung nach festgelegter Zeit", aber diese Märchen können sie jemand anderem erzählen. Das lässt darauf schließen, dass der Verfassungsschutz wohl längst von rechts unterwandert wurde. Wie weit diese Vertuschungen noch gehen und was sonst noch an Material "entsorgt" wurde, dessen Ausmaße sind noch niemandem so wirklich bewusst. Aber fest steht wohl, dass es selbst in dieser Institution die unsere Grundrechte ja eigentlich sichern sollte, Verstrickungen zur Naziszene gibt.
Es ist schon ein Armutszeugnis für ein Land, dass weit über fünfzig Jahre nach dem man gesehen hat was eine solch rassistische Ideologie anrichten kann immer noch nicht wirklich etwas dagegen unternommen wird. Es wird sich bekommen, als hätte man überhaupt nichts daraus gelernt. Micht macht es einfach nur noch wütend, und auch sehr traurig.

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[#59]  [15. Juli 2012, 22 Minuten nach 8 abends]

Auch am Freitag bekam ich Post, wieder einen Brief von Daniela. Ich schreibe seit knapp einem Monat mit ihr, der dritte Brief erreichte mich nun. Heute Abend nehme ich mir die Zeit ihr wieder ein paar Zeilen zu widmen, habe ihr versprochen etwas aus meinem Leben zu berichten.



Werde ein paar Photos mit in den Umschlag stecken, denn sie interessiert sich für meine Art zu wohnen und zu leben. Im Gegenzug erfahre ich dann auch selbiges von ihr. Nun habe ich mir einen Cappuccino und Kaffeecreme gemacht, und sitze gleich hier mit Füller und Briefpapier.
Die letze Woche kramte ich wieder einiges an alten Elektronikgeräten zusammen, alles wo man noch Teile heraus bekommt die verwendbar sind. Allerdings habe ich noch nicht wirklich die Zeit gefunden mich einmal dranzusetzen und nachzuschauen. Ja, die Zeit, gerade fehlt sie mir überall. Und die für die wichtigen Dinge möchte ich mir auch nicht nehmen lassen, denn diese Dinge machen mich eben aus. Vielleicht setze ich mich nachher noch einmal kurz hin und tue etwas, aber nun schreibe ich erst einmal wieder ein paar Worte auf Papier.

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[#58]  [11. Juli 2012, 7 Minuten nach halb 9 abends]

So an sich finde ich es ja richtig klasse, wie die Herrschaften die die neuen Regelungen im Meldewesen durchgewunken haben gerade völlig zerlegt werden. Unsere bisher nie wirlich gelebte Demokratie nimmt so langsam Form an, die Bevölkerung mischt sich ganz gewaltig ein. Wurde aber auch Zeit, wir müssen diese Richtung dringend beibehalten. Politik, do it yourself! Einfach den Mund aufmachen und sagen was einem nicht passt. Mittlerweile wird es richtig interessant was alles bewegt wird, weil sich Leute nicht einfach alles gefallen lassen.
So ganz ohne ist das mit dem Meinung äußern allerdings nicht. In letzer Zeit bekomme ich wieder vermehrt äußerst unfreundliche Post, in der mir mit Konsequenzen gedroht wird wenn ich mich weiter zu gewissen Themen auslasse. Allerdings immer ohne jegliche Grundlage, und von daher lasse ich es mir nicht verbieten meine Stellung zu dem zu beziehen was da draußen passiert. Das ist das was ich darüber denke, und ich werde es weiterhin mitteilen.
Anfang dieser Woche wurde ich ein wenig moderner und habe mir auf Wunsch einiger nun auch einen RSS-Feed zugelegt, damit mich die Leser nun auch in ihre Reader aufnehmen können und erfahren wenn es neues von mir gibt. Auf den gewohnten Wegen verbreite ich natürlich auch weiterhin meine Posts.

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[#57]  [8. Juli 2012, 8 Minuten vor halb 8 abends]

Dreizehn Photos wurden es gestern noch, nun ist das Projekt 'How do you live?' komplett im Netz zu sehen.



No.9, entstanden um 19:21 Uhr



No.10, entstanden um 20:28 Uhr



No.11, entstanden um 21:09 Uhr



No.12, entstanden um 22:38 Uhr



No.13, entstanden um 23:41 Uhr

Auf gewisse Weise war es inspirierend, mir wurde einmal wieder bewusst was ich hier zuhause alles habe das mich ausmacht. Vielleicht werde ich die nächsten Tage und Wochen einfach hin und wieder einmal ein Bild hier hineinwerfen, immer dann wenn mir ein Moment bewusst wird.
Leider habe ich auch heute wieder Dinge gefunden, an denen ich etwas auszusetzen habe, denn es vergeht ja mittlerweile kein Tag mehr an dem unsere politische Vertretung keinen Unsinn beschließt. Dieses Mal sägen sie an unserem Recht auf informationelle Selbstbestimmung rum und öffnen den Adresshändern einfach Tür und Tor. Manchmal frage ich mich wirklich, wer den Herrschaften eigentlich ins Hirn geschissen hat. Dazu dann nun ein offener Brief, der die ganze Sache ordentlich in Frage stellt.

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[#56]  [7. Juli 2012, halb 7 abends]

Acht kleine Momentaufnahmen gibt es bisher, deswegen hier alle Photos von der No.3 bis zur No.8.



No.3, entstanden um 14:39 Uhr



No.4, entstanden um 15:48 Uhr



No.5, entstanden um 16:36 Uhr



No.6, entstanden um 17:06 Uhr



No.7, entstanden um 17:54 Uhr



No.8, entstanden um 18:26 Uhr


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[#55]  [7. Juli 2012, 9 Minuten vor 2 nachmittags]

Eine gute Freundin brachte mich auf die Idee zu einem Projekt, das ich nun in die Tat umsetzen werde. 'How do you live?' In den nächsten zwölf Stunden mache ich in unregelmäßigen Abständen Photos meiner vier Wände und veröffentliche diese hier. Damit gewähre ich gewisse Einblicke in mein Leben. Hier sind nun die ersten zwei...



Photo No.1, entstanden um 12:01 Uhr



Photo No.2, entstanden um 13:47 Uhr

Weitere Bilder folgen innerhalbe der nächsten Stunden, bis das letzte etwa um Mitternacht entsteht.

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[#54]  [3. Juli 2012, 16 Minuten vor 9 abends]

Zwar dauerte es ein wenig länger bis ich dazu kam darüber zu schreiben, aber mein portabler Amp ist seit Sonntag in Betrieb. Den Test am Akku überstand er auch schon tadellos, nun suche ich noch nach einer passenden kleinen Box und dann kann es auf Reise gehen.



Dieses Mal stand eine junge Dame aus Argentinien Modell, sie hört auf den wunderschönen Namen Estefania.
Vorhin bekam ich endlich Post, um kurz vor 8 Uhr, das muss man sich einmal vorstellen. Ich erinnere mich noch an Zeiten, als Briefe und Pakete um die Mittagszeit kamen. Aber immerhin sind die Sachen da, unter anderem auch Bauteile für ein neues Projekt und einen Wiederaufbau. Außerdem bekam ich schöne geschriebene Worte, mit beiliegend selbstgemachte Pacman-Figuren. Gleich fühlt man sich zurückversetzt in seine Jugend, als man dieses Spiel zum ersten Mal mit Freunden auf dem Fernseher austrug.
Zum Abschluss noch aktuelle Zahlen, denn dieser Blog hat sein erstes halbes Jahr hinter sich. Durchschnittlich habe ich jeden Tag 27,35 Besucher, der Höchstwert lag bei 265 Lesern innerhalb von 24 Stunden. An Geld verdiente ich bisher genau 0 Euro, denn ich mache das ganze hier weil ich es möchte und nicht für Geld. Ich bekam schon drei Geschenke von meiner Amazon-Wunschliste, und auch wenn es nur Kleinigkeiten sind freue ich mich natürlich immer darüber.

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[#53]  [30. Juni 2012, 6 Minuten vor 10 abends]

Reden wir heute mal ein wenig über Geld. Ich gab die Tage wieder etwas davon aus, um mir Bauteile anzuschaffen, denn ein Projekt stand an. Das nimmt auch schon Gestalt an, die Platine ist fertig und das Gehäuse liegt lackiert auf der Werkbank.



Eigentlich gebe ich ja viel zu viel für solche Dinge aus, aber was soll ich sonst mit dem Geld machen? Sparen? Wozu? Morgen ist es vielleicht nichts mehr wert, was also fange ich dann damit an? So habe ich immerhin wieder etwas damit getan. Ich denke, dass ich dann morgen das komplette Gerät präsentieren kann. Es handelt sich dieses mal übrigens um einen kleinen Gitarrenamp mit sage und schreibe 2 Watt Leistung. Auch wenn das nicht viel ist, er klingt sehr anständig für seine Größe und macht gut Rabatz. Und dank Betrieb auf 12V ist er auch unterwegs zu gebrauchen und kommt demnächst mit auf Reise. Der Gesamtbetrag nur für den Amp liegt bei knappen 90 Euro, wobei da sicherlich noch einiges für eine Box und einen Akku dazu kommen wird.
Wie man Leuten mit wenigen Cent eine Freunde macht merkte ich diese Woche auch wieder, denn ein Brief flatterte ins Haus. Er kam von Daniela, mit der ich erst seit kurzem schreibe. Und eine Antwort ist auch schon unterwegs, ging gestern morgen in die Post. Gut investierte 55Cent!
In letzer Zeit war ich einiges für hier zuhause kaufen, Unmengen an Kleinkram, Dekoration, Verstaumöglichkeiten und ähnliches Zeug. Wenn ich das mal so Pi mal Daumen zusammenrechne, dann waren das ungefähr 440 Euro die ich dafür rausgeworfen habe. Dafür ist mein Zuhause nun ein wenig lebenswerter geworden, ich fühle mich wohl. Das Geld ist weg, aber hätte ich es nicht dafür ausgegeben dann wäre es woanders gelandet.
Was mich demnächst viel Geld kosten könnte ist das Verlinken auf andere Blogs und Beiträge, denn die großen Schreiber werfen nun alle mit dem Leistungsschutzrecht um sich. Mal wieder eine Witzidee eben dieser, wobei ich absolut nicht verstehe was sie damit bewirken wollen. Letztendlich leben sie ja schließlich auch zu einem gewissen Teil davon, dass andere ihre Inhalte weiterverbreiten und darauf verlinken. Fällt das nun einfach weg weil jeder Angst vor Abmahnungen hat, dann wird ihnen die ganze Geschichte wohl bald selbst um die Ohren fliegen. Ich werde erst einmal abwarten und zuschauen.
Wer sicherlich nichts vom Leistungsschutzrecht hält und deswegen auch nichts dagegen haben wird dass ich ihn verlinke, das wird Holger Klein sein. In letzter Zeit höre ich nämlich vermehrt sein Podcast-Projekt Wrint, in dem er durchaus interessante Themen mit interessanten Menschen anspricht. Das nur so als kleiner Tipp von mir am Rande.

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[#52]  [26. Juni 2012, viertel nach 4 morgens]

Der Tag ist noch sehr jung und ich bin schon wach, draußen wird es bald hell. Einmal wieder schreibe ich an einem Brief, wo ich doch letze Woche schon Post bekam.



In diesem kleinen Päckchen befand sich ein Buch, das ich einer jungen Dame abkaufte und ihr damit ein wenig verhalf ihrer Reisewunsch zu finanzieren. Denn die Welt ist groß, und sie möchte viel davon zu Gesicht bekommen.
Nun warte ich die Tage noch auf ein etwas größeres Paket, denn ich habe einige Teile für ein neues Projekt bestellt. Das Photomotiv dazu wird wohl auch dieses Mal wieder aus einem der vielen Länder dieser Welt kommen, mal sehen was es nach Frankreich, Russland, Polen, Amerika und Schweden nun werden soll.

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[#51]  [17. Juni 2012, 2 Minuten nach Mitternacht]

Ich fühle mich bedrängt! Gewaltig bedrängt von etwas, das ich noch nie leiden konnte. Überall sieht man sie, die Landesflagge. Diese drei Farben, man kann nicht mehr wegsehen, denn sie sind einfach überall. Und es stört mich, denn ich hasse Nationalismus. Er bringt Menschen dazu Dinge zu sagen und zu tun, die so nicht sein dürfen. Und er grenzt andere Menschen aus.
Grundsätzlich stört mich an Fußball ja nichts. Zwar interessiere ich mich keineswegs dafür, aber das muss ich ja auch nicht, ich ignoriere es einfach. Zur Zeit gestaltet sich das allerdings sehr schwierig, wahrscheinlich bin ich ein einziger unter Millionen der kein Interesse am Ballsport zeigt.
Es fing letzens auf der Post an, dass ich mir Gedanken über dieses Thema hier machte. Meine Briefmarken neigten sich wieder dem Ende, und so zog ich los um neue zu besorgen. Was ich da auf die Theke gelegt bekam gefiel mir nicht, denn die besagten drei Farben zierten die Marken. Auf die Frage hin ob es denn da auch andere gäbe bekam ich "Nee, zur Zeit haben wir nur die hier." zu hören. Ich kaufte diese Marken dann nicht, sondern besorgte mir einige Tage später in der Stadt andere. Aber selbst dort mussten sie auch erst einmal suchen, bis sie Exemplare mit einem anderen Motiv als der Flagge fanden. Aber meine Briefe sollen keinen nationalistischen Beigeschmack bekommen.
Mit solchen Kleinigkeiten wie ein paar Briefmarken fängt es an. Nur dreht sich dieses Rad immer weiter. "Wie, du bist nicht für Deutschland?" Sätze, die schnell daher gesagt sind. Und die meisten sind sich gar nicht dessen bewusst, was sie damit auslösen können. Als nächtes wird man dann gefragt, ob denn nicht stolz auf sein Land wäre. Nein verdammte Scheiße, bin ich nicht! Worauf sollte ich denn bitte stolz sein? Darauf, dass es hier immer noch eine große Ausgrenzung von landesfremden Menschen gibt? Darauf, dass immer noch viel zu viele rassistische Idioten gegen alles hetzen, was ihnen nicht in ihre Ordnung passt? Darauf, dass weder die ganz großen Tiere dort oben in der Politik noch unsere Polizei etwas dagegen tun? Nein, für soetwas kann und will ich weder Stolz noch Respekt empfinden.
Verdammt nochmal, macht euch doch einfach mal Gedanken! Gedanken darüber, was diese Flagge bedeutet, wofür sie steht und wohin Nationalismus führen kann. Denkt einfach mal darüber nach, bevor ihr das nächste Mal die Fahne schwenkt.

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